Routinen: Fluch und Segen zugleich
Routinen: Fluch und Segen zugleich
Täglich grüßt das Murmeltier! Jeden Morgen derselbe Trott? Die gleichen Abläufe, tagein tagaus? Das muss nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein: Hast du erstmal sinnvolle Routinen im Alltag entwickelt, führt das zu mehr Struktur. Doch neben den sinnvollen gibt es auch die unnötigen Routinen, die uns Zeit rauben und uns an unserer Produktivität hindern. Das beste Beispiel für eine schlechte Routine: morgens nach dem Aufstehen zum Smartphone greifen. In meinem Artikel möchte ich dir gerne erklären, was es mit Routinen auf sich hat und warum eine gute Routine so wichtig für ein glückliches Leben ist.
Was definiert eine Routine?
Wahrscheinlich kennst du den Begriff Routine vor allem aus dem beruflichen Zusammenhang: Ein Ablauf, der sich stets wiederholt. Um 8 zur Arbeit, Feierabend um 6, Pause um 1. Jeden Tag. Doch eine Routine beschreibt auch die Fähigkeit, sich zwar stets zu wiederholen, dadurch aber gleichzeitig schneller und vor allem effektiv Aufgaben zu bewältigen. Wird eine Routine zur Gewohnheit, kann das jedoch negative Folgen haben: Gewohnheiten brauchen im Schnitt 66 Tage, um sie zu ändern, sie sind hartnäckig im Kopf verankert. Die Gewohnheit, sich nach der Arbeit mit Süßigkeiten auf die Couch zu legen, kommt uns zwar positiv vor, hindert uns jedoch daran, die Zeit produktiv zu nutzen und hat im schlimmsten Fall gesundheitliche Folgen..
Die Bedeutung von Routinen im Alltag
Routinen geben uns vor allem eines: Sicherheit. Wir sind vertraut mit der Situation und lassen uns in diesen Momenten einfach fallen. Wir lassen geschehen, denn die Routine erledigt sich quasi von allein. Sie geben uns aber auch eine Struktur für unseren Alltag: nach dem Aufstehen frühstücken. Nach der Arbeit Sport treiben. Jeden Sonntagnachmittag die Wohnung putzen. Das wirkt sich enorm auf die Lebensqualität aus, da wir durch sie organisierten werden. Routinen tragen dazu bei, dass wir uns nicht so schnell überfordert fühlen: Das Gegenteil der Routine ist das Unbekannte, die Herausforderung. Wären wir ihr permanent ausgesetzt, wären wir überfordert. Und Überforderung führt langfristig auch zu geringer Lebensqualität.
Doch es gibt auch Schattenseiten: Verlassen wir uns auf die Routinen, macht uns das unachtsam. Fehler passieren schneller, weil wir der Aufgabe nicht genügend Konzentration schenken. Zudem kann es passieren, dass wir bei Durchbrechung der Routine schnell aus der Bahn geworfen werden. Passiert etwas Unvorhergesehenes, fehlt es uns an Flexibilität schnell zu handeln.
Die drei Bestandteile einer Gewohnheit
Laut Charles Duhigg, dem Autor von „The Power of Habit“ („Die Macht der Gewohnheit“), besteht eine Gewohnheit aus drei Bestandteilen:
- Lust: Die Lust ist der Auslöser der Gewohnheit. Das können ganz unterschiedliche Dinge sein: eine bestimmte Uhrzeit, eine Emotion oder auch ein Ereignis, was die Routine auslöst. Beispiel: Die Müdigkeit morgens bringt uns dazu, nach dem Aufstehen einen Kaffee zu trinken.
- Belohnung: Der eigentliche Grund, warum sich Gewohnheit so festigen, ist das Gefühl der Belohnung, wenn wir unserer Gewohnheit nachgehen. Wir schütten jedes Mal, wenn wir unsere Gewohnheit durchführen, das Glückshormon Dopamin aus und verbinden das Ereignis folglich immer mit etwas Positivem.
- Routine: Folgt auf die Lust die Belohnung und findet immer wiederholt statt, so entsteht die Routine. Wir gehen einem bestimmten Verhaltensmuster oder einer bestimmten Routine nach.
Gute und schlechte Routinen identifizieren
Natürlich kannst du schnell sagen, dass die Süßigkeiten abends auf der Couch eine schlechte Gewohnheit sind, doch es gibt viele Routinen, die sich nicht so leicht als positiv oder negativ einstufen lassen. Deswegen möchte ich dir hier zeigen, wie du positive und negative Routinen herausfinden und dann im nächsten Schritt bekämpfen kannst.
Zuerst einmal: eine Routine, die für dich positiv ist, kann für andere negativ sein. Das ist ganz individuell. Doch du kannst dich selbst testen. Schreibe frei aus dem Kopf heraus auf, welche Vorgänge sich bei dir ständig wiederholen. Der Griff zum Smartphone, wenn es vibriert oder eine halbe Stunde Schlafengehen lesen. Das ist vollkommen egal. Hast du diese Routinen aufgeschrieben, beobachte dich für eine gesamte Woche und achte darauf, wie du dich fühlst, wenn du dieser Routine nachgehst und was sie auslöst. Negative Routinen zeichnet vor allem aus, dass sie aufgrund von Stress oder genereller Unzufriedenheit ausgelöst werden. Notiere dir in diesen Situationen auch, was für Folgen diese Routinen haben: Beispielsweise können die Süßigkeiten schlecht für deine Gesundheit sein oder der ständige Blick aufs Smartphone deine Konzentration langfristig beeinflussen. Hast du erstmal deine negativen Routinen identifiziert, kannst du diese gezielt behandeln und ändern.





